Jan Philipp Reemtsma (in der taz, 22.5.2004): "Der gravierendste
Fehler, der in der gegenwärtigen Diskussion unterläuft, ist der,
die Frage nach dem Verbot der Folter für eine moralische Frage zu
halten ... Aber das Verbot der Folter gehört nicht in den Bereich
der Moralität, sondern in den der Sittlichkeit. Es geht nicht um Regeln
für das Verhalten Einzelner und ihr Verhalten im Einzelfall, sondern
um die Verfassung des Gemeinwesens. Es geht dabei nicht um die Frage, wie
jemand in dieser oder jener Situation handeln soll oder nicht, sondern
darum, welche Normen gelten sollen, damit wir die sein können, die
wir sein wollen." Reemtsma äußert sich auch zu Themen wie Demokratie
und Rechtsstaat - die nicht identisch sein müssen. Überaus demokratisch
könne Unrecht geschehen. "Die Diskussion um die mögliche Re-Legitimierung
der Folter zeigt, dass die Fotos aus den Kellern von Abu Ghraib unser Spiegel
sind. In dieser Weise kann das Gesicht unserer Zivilisation zur Fratze
werden." Diese Feststellung läßt beim unvoreingenommenen Leser
schon den Gedanken aufkommen, dass man in der Verkrüppelung des Sozialstaats
die Unsittlichkeit und fehlende Rechtsstaatlichkeit der demokratisch gewählten
Regierung erkennen können müsse.
Es wird Zeit, das zu ändern: aus der Erkenntnisfähigkeit und Erkenntnis zur Tat zu schreiten. Unverbesserlich: Wolfssohn: "Wie die Deutschen aus der Geschichte lernten, nie wieder Täter sein und Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, daß wir Gewalt anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein." So als handle es sich beim Folterverbot nicht um ein unteilbares individuelles Menschenrecht, um Völkerrecht, sondern um eine Stammestradition, bei der der eine Stamm darf, der andere micht - unter Negierung der Schnittmengen beider Stämme obendrein. Bubis würde sich im Grabe umdrehen - und Struck rotiert hoffentlich an diesem Wochenende ... Seligmanns Kritik reicht nicht, denn das Beamtenrecht gilt für alle. Und das GG mit dem Gleichheitsgrundsatz auch. Und das StGB. Nicht länger tragbar, sagt Westerwelle. Als Tabubrecher sieht ihn die "Welt", wo andere Rassismus mit Dummheit gepaart, Frechheit und krimineller Energie verorten würden. Zum von uns verlinkten Tagesspiegel-Interview hat Klaus Müller eine Textanalyse angefertigt, die lesenswert ist. Er schreibt dazu: "Beim zweiten Lesen sind mir einige Muster aufgefallen, die mich veranlaßten, eine kleine Argumentation zusammenzustellen, die ich Ihnen im Anhang als Word-Dokument beifüge. Linke Spalte: Wortlaut des Interviews. Rechte Spalte: meine Gedanken dazu. Jedenfalls wissen die Tagesspiegelleser jetzt, dass die "schleichende Befürwortung" der Folter den Weg geebnet hat." Der kleine Mengele in uns: da ist er wieder. Seitdem Fischer der US-Regierung gegenüber "den richtigen Ton" traf und sein/unser "Entsetzen" aussprach über die Folterei, sind erlaubt: Schlafentzug von bis zu 72 Stunden und die Fixierung von Gefangenen in schmerzhaften Körperhaltungen für bis zu 45 Minuten. Vorher ging das noch weiter, und in Afghanistan wird ebenfalls noch weitergehend gefoltert - deutsche ISAF-Soldaten liefern dafür die Opfer zu. Noch einmal: Schlafentzug von bis zu 72 Stunden und die Fixierung von Gefangenen in schmerzhaften Körperhaltungen für bis zu 45 Minuten sind das positive Resultat des "richtigen Tons" von Fischer. Die Schweiz hingegen hatte die Botschafter der USA und von GB einbestellt. Mußte Coats hier antreten ? Werden die Erbenheimer Folterknechte verhaftet und an denHaag ausgeliefert ? Werden sie zumindest ausgewiesen? Gibt es eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zu diesem Thema? Was tut unsere Regierung, um unser "Entsetzen" auszudrücken? Schäuble lobt Fischer ... MERKBLATT der Schneider-Institute zum Thema Folter "Es ist aus rechtlichen Gründen von Bedeutung, dass Herr Professor Wolffsohn seine Äußerungen als Privatperson und außerhalb des Lehrbetriebes gemacht hat." Erna Karschunke hätte das also auch so sagen können, wird aber nicht in TV-Studios eingeladen, als Privatperson nicht und außerhalb ihres Betriebs auch nicht. Erna Karschunke wird nie eingeladen. Wolffsohn schon. Nämlich nicht als Privatperson, sondern WEIL er der Professor ist mit Kompetenz und wohlabgewogener Meinung. Da kennen einige Schleimer offenbar das Beamtenrecht nicht mit seinen besonderen Dienstverpflichtungen auch AUSSERHALB der Dienstzeit. «Wenn ihr den Tod so liebt, dann könnt ihr ihn haben.» Wenn ein Minister so etwas sagen dürfe, sei die Äußerung seines Mandanten erst recht zulässig, sagte der Kieler Anwalt Trutz Graf Kerssenbrock am Freitag Daß ein Fisch am Kopf zu stinken beginnt ist nun das Letzte, was wir bezweifeln, Aber ob die Berufung auf das Führerprinzip in diesem Fall so genial ist für eine sachgemäße Verteidigung, bezweifeln wir schon. Das zog schon bei der Entnazifizierung nicht immer
Mit wem zu diskutieren wäre? Wie wäre es mit dem
Headquarters and Headquarters Detachement of 205th US Military Intelligence
Brigade (Stab- und Stabskompanie der 205ten US militärischen Nachrichtendienstbrigade)
in
Wiesbaden-Erbenheim?
EU - Erweiterung ist Erweiterung unserer Wertegemeinschaft: "Das ist unser Endziel […]. Wir verbergen nicht, dass wir wollen, dass polnische petrochemische Unternehmen endlich unmittelbaren Zugang zu Rohstoffen haben."(Außenminister Wlodzimierz Cimoszewicz) , ein wenig römisches Imperium, ein wenig auf Irakis pissen , ein wenig Irakis elektrofoltern. Die betreffenden Soldaten wurden schon gerügt und ganz feste ausgeschimpft.Obwohl nach deren Aussage ja der Führer schuld war (was so falsch nicht sein kann). Aber - wenn das der Führer wüßte ! Und an alle dem sind Herr Schröder und Herr Fischer mit beteiligt. Durch Ramstein, Überflugrechte und Duldung. Duldung - das war die Zauberformel, durch die DDR-Häuptlinge doch noch "drangekriegt" wurden, als ihnen eine persönliche Verantwortung nicht nachzuweisen war. Rotzgrüne Häuptlinge tragen jedoch mit der Weitergewährung von Überflugrechten direkte Verantwortung. Verjährt nicht .... "Ansonsten ist Deutschland beteiligt gewesen, zum Beispiel mit Überflugrechten, die Rot-Grün gewährt hat. " (Zitat Angela Merkel in "die ZEIT", 6.5.2004) |